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Mai 17 | ­Über-natürliche Kraft­

Heute ist Freitag, der 17. Mai, 9. Tag unseres 11-tägigen Pilotprojekts Lectio 365 auf Deutsch. Diese Woche bereiten wir uns auf den Pfingstsonntag vor, indem wir über das von Jesus versprochene Geschenk des Heiligen Geistes nachdenken.

Pause­ (Ruhe & Innehalten)­

Zu Beginn meines Betens lasse ich es ruhig werden in mir. Ich atme langsam und bewusst und sammle meine zerstreuten Gedanken: Herr, du bist hier.

Halte inne und bete

Vorbereitungsgebet

Schöpfergott, der die Menschheit aus Staub geformt hat, hauche mir neues Leben ein. Belebe mich und heilige mich durch die Kraft deines Geistes. Setze mein Herz in Brand mit der frohen Botschaft deines Evangeliums.

Rejoice and Reflect ­(Loben & Nachsinnen)­

Ich entscheide mich heute bewusst, mich an Gottes Erfrischung zu freuen, und stimme ein in den uralten Lobpreis des ganzen Gottesvolkes mit Worten aus dem 126. Psalm:

Als Jahwe die Gefangenen Zions befreite, da waren wir wie Träumende. Da war unser Mund mit Lachen erfüllt und unsere Zunge mit Jubel. Damals sagte man unter den Völkern: "Jahwe hat Großes für sie getan!"

Psalm 126,1-2 (NeÜ)

Halte inne und bete

Heute sinne ich weiter über das Herabkommen des Heiligen Geistes nach...

Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen am selben Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.

Apostelgeschichte 2,1-3 (EÜ)

In einem Obergemach in Jerusalem, wo sich die Jünger versammelt hatten, um gemäß den Anweisungen Jesu zu warten, kommt der Geist herab und ruht auf jedem von ihnen (was mich daran erinnert, wie der Heilige Geist wie eine Taube auf Jesus herabkommt). Eugene Peterson macht diese Verbindung folgendermaßen deutlich:

Gott gab uns das Wunder der Versammlung auf die gleiche Weise, wie er uns das Wunder gab, das Jesus ist – durch das Herabsteigen der Taube. Der Heilige Geist stieg herab in den Schoß Marias in einem galiläischen Dorf namens Nazareth. Etwa dreißig Jahre später stieg derselbe Heilige Geist in den kollektiven geistlichen Schoß von Männern und Frauen herab, die Jesus nachgefolgt waren – zu denen auch Maria gehörte... Die erste Empfängnis gab uns Jesus, die zweite Empfängnis gab uns Kirche.*

 Das ist die Kirche: gewöhnliche Menschen, erfüllt mit dem Geist Jesu, um wie Jesus in unserer Welt zu leben.

Ask ­(Bitten)­

Jesus, ich bete heute, wie du es gelehrt hast: "Dein Reich komme". Bringe mir jetzt Menschen, Orte, Probleme und Situationen in den Sinn, die nicht im Einklang sind mit deinem Reich der Liebe und des Friedens. Ich bete, dass du in jeder einzelnen dieser Situationen regierst, König Jesus.

Halte inne und bete

Jesus, wieder bete ich, wie du es gelehrt hast: "Dein Wille geschehe". Ich bringe dir jetzt eine bestimmte Situation, die ich heute gerne kontrollieren würde – einen Termin in meinem Kalender, eine Beziehung, einen Bereich meines Lebens. Ich halte meine Hände offen und übergebe diese Situation deiner liebevollen Fürsorge; ich vertraue deinem Willen und deinen Wegen für diesen verwundbaren Teil meines Lebens.

Halte inne und bete

Yield ­(Hingabe)­

Ich lese den Abschnitt noch einmal. Ich öffne dabei meine Ohren, dass ich dein Wort wach höre, und mein Herz, dass ich deinem Willen folge.

Als der Tag des Pfingstfestes ekommen war, waren alle zusammen am selben Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.

Apostelgeschichte 2,1-3 (EÜ)

Nach Pfingsten wurde das übernatürliche Wirken Jesu in den Gemeinschaften der frühen Kirche zur Normalität. Eines der Erkennungsmerkmale der Kirche ist, dass wir ein von Grund auf übernatürliches Volk sind – Menschen, unter denen und durch die Wunder geschehen. So eine These kann polarisierend sein. Da hilft es, sich bewusst zu machen, dass der Wunder wirkende Dienst des Heiligen Geistes nicht einer Suche nach spirituellem Nervenkitzel oder irgendeinem Hype entspringt, sondern Gottes Entschlossenheit, den ursprünglichen Sinn und Zweck der Schöpfung wieder herzustellen. 

Der deutsche Theologe Jürgen Moltmann schrieb: “Die Heilungen Jesu sind keine übernatürlichen Mirakel in einer natürlichen Welt, sondern das einzig ‘Natürliche’ in einer unnatürlichen, dämonisierten und verwundeten Welt.”**

Halte inne und bete

Hingabegebet

Jesus, ich bekenne, dass meine Vorstellungskraft auf so viele Arten mehr von den Folgen des Sündenfalls als von der Realität deines Königreichs bestimmt wird. Ich bitte um Augen, die sehen, und einen Glauben, der glaubt, dass mein bisheriges spirituelles Erleben noch nicht alles ist – sondern dass jedes Wort der Bibel eine Einladung ist, noch so viel mehr zu erfahren.

Segenszusage

Und nun mache ich mich bereit, diese Zeit des Gebets in den kommenden Tag mitzunehmen. Dabei lasse ich mich stärken von der Aussage über Gott, der mich liebt, im 1. Johannesbrief:

Er, der in euch ist, ist größer als jener, der in der Welt ist.

1. Johannes 4,4 (EÜ)

Schlussgebet

Vater, hilf mir, diesen Tag mit ganzem Herzen zu leben und dir in jeder Hinsicht treu zu sein. Jesus, hilf mir, mich an andere zu verschenken und jedem Menschen freundlich zu begegnen. Heiliger Geist, hilf mir, die Verlorenen zu lieben, und Christus zu bezeugen in allem, was ich tue und sage.

Amen.

* Eugene H. Peterson, The Pastor – A Memoir (New York: HarperOne, 2011), S. 127.

** Jürgen Moltmann, Der Weg Jesu Christi. Christologie in messianischen Dimensionen, Gütersloh 1989 (Sonderausgabe 2016, Bd.6 der Werksausgabe), S.118f.