September 04 | Lebensverändernde Gastfreundschaft
Heute ist Dienstag, der 4. September, und diese Woche beschäftigen wir uns mit der Geschichte der Herrnhuter Brüdergemeine im 18. Jahrhundert, deren Gebetswacht ein ganzes Jahrhundert Tag und Nacht mit Gebet erfüllte und Missionare in die ganze Welt sendete. Gemeinsam werden wir über ein Bibelwort meditieren und darüber nachdenken, wie das Beispiel der Herrnhuter uns heute inspirieren kann, mehr Gerechtigkeit, Gastfreundschaft und Kreativität zu leben.
Pause (Ruhe & Innehalten)
Zu Beginn meines Betens lasse ich es ruhig werden in mir. Ich atme langsam und bewusst und sammle meine zerstreuten Gedanken: Herr, du bist hier.
Halte inne und bete
Vorbereitungsgebet
Herr, wenn ich jetzt ich über dein Wort nachsinne und aus der Geschichte deiner Kirche lerne, lehre mich, was es bedeutet, "ohne Unterlass zu beten" (1 Thessalonicher 5,17). Heiliger Geist, lass mich deine ständige Gegenwart erkennen und schärfe meinen Fokus, damit ich meinem Auftrag mit klaren Prioritäten und betendem Herzen folgen kann.
Rejoice and Reflect (Freude & Reflektieren)
Ich entscheide mich heute bewusst, mich an Gottes Erbarmen zu freuen, und stimme ein in den uralten Lobpreis des ganzen Gottesvolkes, mit Worten aus dem 146. Psalm:
Der HERR öffnet die Augen der Blinden, der HERR richtet auf die Gebeugten, der HERR liebt die Gerechten. Der HERR beschützt die Fremden, er hilft auf den Waisen und Witwen, doch den Weg der Frevler krümmt er. Der HERR ist König auf ewig.
Psalm 146,8-10a (EÜ)
Halte inne und bete
Heute denke ich über Gottes Gebot nach, gerechte Gastfreundschaft zu meiner Priorität zu machen. Sacharja war ein Prophet, der die aus dem Exil zurückkehrenden Juden herausforderte, Gott treu zu bleiben und seine Liebe auf praktische Weise zu zeigen …
Da sprach der HERR, der allmächtige Gott, zu mir: "Sag dem ganzen Volk im Land und den Priestern: Schon siebzig Jahre lang fastet und trauert ihr im 5. und im 7. Monat. Doch habt ihr das wirklich für mich getan? Und wenn ihr esst und trinkt, tut ihr das nicht auch nur euch selbst zuliebe? - Schon vor dieser Zeit sprach ich durch die Propheten zu euch.
Wisst ihr das denn nicht mehr? Damals lebte euer Volk noch ruhig und sicher in Jerusalem und den umliegenden Dörfern, in der Steppe im Süden und im westlichen Hügelland." Der HERR fuhr fort: "Durch die Propheten schärfte ich euren Vorfahren ein:
'Fällt gerechte Urteile!
Geht liebevoll und barmherzig miteinander um!
Die Witwen und Waisen, die Armen und die Ausländer sollt ihr nicht unterdrücken!
Schmiedet keine bösen Pläne gegeneinander! Das befehle ich, der HERR, der allmächtige Gott!'"
Sacharja 7,4-10 (HFA)
Wenn ich Sacharjas Worte lese, bemerke ich die Tatsache, dass Gott beides wichtig ist; was ich predige und was ich praktisch tue. Gott sah mehr als die strenge Religiosität der Juden und richtete sein Augenmerk darauf, ob sie ihre Nächsten liebten (oder nicht liebten).
Ein junger Graf namens Nikolaus Ludwig von Zinzendorf schwor schon in jungen Jahren, Gottes Gebot der Liebe in die Tat umzusetzen, indem er zu allen Menschen freundlich und gütig war. Als ein Flüchtling namens Christian David ihn bat, eine Gruppe verfolgter böhmisch-mährischer Christen auf seinen Ländereien siedeln zu lassen, erwies Zinzendorf ihnen Freundlichkeit und hieß sie in ihrem neuen Zuhause willkommen.*
Ask (Bitten)
Zinzendorfs gewagte, kostspielige Gastfreundschaft legte den Grundstein für ein Jahrhundert des unaufhörlichen Gebets und einer modernen Missionsbewegung, die zahlreiche Nationen prägte.
Herr, wem soll ich diese Woche besondere Gastfreundschaft zeigen? Ich entscheide mich, deinem Willen zu folgen, auch wenn es mich etwas kostet.
Halte inne und bete
Vater, ich liebe es, wie simpel deine Aufforderung ist: "Geht liebevoll und barmherzig miteinander um!" Ich höre jetzt auf dich. Zeig mir in der Stille den Namen einer Person, der ich diese Woche ganz praktisch mein Mitgefühl erweisen kann – zu der ich liebevoll und barmherzig sein soll.
Halte inne und bete
Yield (Hingabe)
Ich lese den Abschnitt noch einmal. Dabei achte ich darauf, welches Wort oder welchen Satz der Heilige Geist mir besonders aufs Herz legt.
Da sprach der HERR, der allmächtige Gott, zu mir: "Sag dem ganzen Volk im Land und den Priestern: Schon siebzig Jahre lang fastet und trauert ihr im 5. und im 7. Monat. Doch habt ihr das wirklich für mich getan? Und wenn ihr esst und trinkt, tut ihr das nicht auch nur euch selbst zuliebe? - Schon vor dieser Zeit sprach ich durch die Propheten zu euch.
Wisst ihr das denn nicht mehr? Damals lebte euer Volk noch ruhig und sicher in Jerusalem und den umliegenden Dörfern, in der Steppe im Süden und im westlichen Hügelland." Der HERR fuhr fort: "Durch die Propheten schärfte ich euren Vorfahren ein:
'Fällt gerechte Urteile!
Geht liebevoll und barmherzig miteinander um!
Die Witwen und Waisen, die Armen und die Ausländer sollt ihr nicht unterdrücken!
Schmiedet keine bösen Pläne gegeneinander! Das befehle ich, der HERR, der allmächtige Gott!'"
Sacharja 7,4-10 (HFA)
Welches Wort oder welcher Satz ist mir besonders aufgefallen?
Mir fällt das altbekannte Gebot auf, meinen Nächsten zu lieben. Ich denke an die Menschen, die in räumlicher Nähe zu mir leben. Habe ich mich im Umgang mit ihnen so verhalten wie Jesus? Muss ich mich für etwas entschuldigen? Wie könnte ich für sie heute praktisch zum Segen werden?
Halte inne und bete
Hingabegebet
Heiliger Geist, ich lade dich ein, mein Leben und meine Prioritäten zu prüfen. Zeige mir, wo ich mich mehr für Religion als für Menschen interessiert habe, wo ich mehr Energie darauf verwendet habe, die richtigen Dinge zu sagen, als darauf, liebevoll zu leben, wie du es willst.
Segenszusage
Und nun mache ich mich bereit, diese Zeit des Gebets in den kommenden Tag mitzunehmen. Dabei höre ich auf die Zusage des Herrn, der mich liebt, der mir in 2. Chronik sagt:
Wenn dann mein Volk, über dem mein Name ausgerufen ist, sich demütigt und zu mir betet, wenn es meine Gegenwart sucht und von seinen bösen Wegen umkehrt, dann werde ich es vom Himmel her hören, ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen.
2. Chronik 7,14 (NeÜ)
Schlussgebet
Vater, hilf mir, diesen Tag mit ganzem Herzen zu leben und dir in jeder Hinsicht treu zu sein. Jesus, hilf mir, mich an andere zu verschenken und jedem Menschen freundlich zu begegnen. Heiliger Geist, hilf mir, die Verlorenen zu lieben, und Christus zu bezeugen in allem, was ich tue und sage.
Amen.
* Phil Anderson, The Lord of the Ring, (Muddy Pearl, 2020) S. 41.
Dies ist das zweite Versuchsprojekt von Lectio auf Deutsch und da es inhaltlich um deutsche Wurzeln geht, haben wir uns dieses Mal für ausschließlich deutsche Sprecher und Sprecherinnen entschieden.
Die Texte werden diese Woche gelesen von: Sabine Sramek, Koordinatorin 24-7 Prayer Europa und Deutschland. Die Bibeltexte werden von Sebastian Steinbach, Gründungsmitglied von 24-7 Prayer Deutschland und Schöpfer von LebensLiturgien (https://lebensliturgien.de), gelesen.
Die englischen Originaltexte für diese Woche wurden von Carla Harding zusammengestellt und gesprochen. Carla ist Gründungsmitglied und Teil der internationalen Leitung von 24-7 Prayer.