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September 02 |­ Starke Prioritäten­

Heute ist Montag, der 2. September, und diese Woche beschäftigen wir uns weiter mit der Geschichte von den Anfängen der Herrnhuter Brüdergemeine im 18. Jahrhundert. Diese unkonventionelle Gruppe bestand größtenteils aus christlichen Flüchtlingen aus dem heutigen Tschechien. Sie gründeten ein Dorf, begannen eine ununterbrochene Gebetskette, die ein Jahrhundert lang anhielt, und sendeten Missionare in die ganze Welt. 

24-7 Prayer, die Bewegung hinter Lectio 365, wurde direkt vom leidenschaftlichen Einsatz der Herrnhuter für Gebet, Mission und Gerechtigkeit inspiriert. Diese Woche feiern wir ein Vierteljahrhundert 24-7 Prayer und schauen dabei dankbar auf das Vorbild dieser einfachen, beharrlich betenden Gemeinschaft. Deshalb betrachten wir ihre Geschichte durch die Linse der sechs Grundhaltungen hinter Lectio 365: Gebet und Kreativität, Gerechtigkeit und Gastfreundschaft, Lernbereitschaft und Mission.

Pause­ (Ruhe & Innehalten)­

Zu Beginn meines Betens lasse ich es ruhig werden in mir. Ich atme langsam und bewusst und sammle meine zerstreuten Gedanken: Herr, du bist hier.

Halte inne und bete

Vorbereitungsgebet

Herr, wenn ich jetzt ich über dein Wort nachdenke und aus der Geschichte deiner Kirche lerne, lehre mich, was es bedeutet, "ohne Unterlass zu beten" (1 Thessalonicher 5,17). Heiliger Geist, lass mich deine ständige Gegenwart erkennen und schärfe meinen Fokus, damit ich meinem Auftrag mit klaren Prioritäten und betendem Herzen folgen kann.

Rejoice and Reflect ­(Freude & Reflektieren)­

Ich entscheide mich heute bewusst, mich an Gottes Versorgung zu freuen, und stimme ein in den uralten Lobpreis des ganzen Gottesvolkes, mit Worten aus dem 37. Psalm:

Habe deine Lust am HERRN! So wird er dir geben, was dein Herz begehrt. Befiehl dem HERRN deinen Weg,  vertrau ihm - er wird es fügen. Er lässt deine Gerechtigkeit aufgehen wie das Licht,  dein Recht wie die Helle des Mittags.

Psalm 37,4-6 (EÜ)

Halte inne und bete

Heute sinne ich über eine herausfordernde Beschreibung der frühen Kirche nach. Lukas, der Verfasser der Apostelgeschichte, berichtet von einer Kultur der Fürsorge unter den ersten Nachfolgern Jesu. Ich nehme seinen Bericht zum Anlass, um über die Kultur meiner eigenen Gemeinde nachzudenken ...

Die Menge derer, die gläubig geworden waren, war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam. Mit großer Kraft legten die Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung Jesu, des Herrn, und reiche Gnade ruhte auf ihnen allen. Es gab auch keinen unter ihnen, der Not litt. Denn alle, die Grundstücke oder Häuser besaßen, verkauften ihren Besitz, brachten den Erlös und legten ihn den Aposteln zu Füßen. Jedem wurde davon so viel zugeteilt, wie er nötig hatte. Auch Josef, ein Levit, gebürtig aus Zypern, der von den Aposteln Barnabas, das heißt übersetzt: Sohn des Trostes, genannt wurde, verkaufte einen Acker, der ihm gehörte, brachte das Geld und legte es den Aposteln zu Füßen.

Apostelgeschichte 4,32-37 (EÜ)

Diese Beschreibung einer gerechten und fürsorglichen Urgemeinde inspirierte und prägte auch die Gemeinschaft von Herrnhut. "Ein einfacher Lebensstil und ein großzügiger Umgang mit Reichtum wurden als Grundvoraussetzungen für ein gesundes geistliches Leben angesehen…", schreibt Autor Phil Anderson. "Wie einer ihrer Leiter es ausdrückte: 'Zu sagen, dass Gläubige kein persönliches Eigentum haben sollten, sondern alles gemeinsam haben müssen, würde zu weit gehen. Aber die Gläubigen sollen ihr Leben füreinander einsetzen und, wenn es nötig ist, anderen ihr Eigentum nicht vorenthalten.'. ... Es gab keine Spur von Konsumdenken, aber auch keine übertriebene Verherrlichung der Vergemeinschaftlichung von Besitz als Selbstzweck ... Alles floss aus einem gemeinsamen Ausdruck tiefer individueller Hingabe an Christus."*

Ask ­(Bitten)­

Der Maßstab für geistliche Gesundheit, den die Herrnhuter anlegten und das Vorbild von Gläubigen wie Barnabas fordert mich heraus. 

Wie einfach ist mein Lebensstil? Wie großzügig bin ich mit allem, was mir anvertraut wurde?

Halte inne und bete

Wenn Lukas meine Kirchengemeinde besuchen und beobachten würde, wie wir Gott und einander praktisch lieben, was würde er über uns schreiben? Inwiefern ähneln wir den ersten Christen? Worin unterscheiden wir uns von ihnen?

Jesus, du bist das ultimative Beispiel für Gerechtigkeit und Großzügigkeit. Lege die ungerechten Aspekte in der Kultur meiner Gemeinde offen. Vergib uns und verändere uns so, dass wir dir immer ähnlicher werden.

Halte inne und bete

Yield ­(Hingabe)­

Ich lese den Abschnitt noch einmal. Ich öffne dabei meine Ohren, dass ich dein Wort wach höre, und mein Herz, dass ich deinem Willen folge.

Die Menge derer, die gläubig geworden waren, war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam. Mit großer Kraft legten die Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung Jesu, des Herrn, und reiche Gnade ruhte auf ihnen allen. Es gab auch keinen unter ihnen, der Not litt. Denn alle, die Grundstücke oder Häuser besaßen, verkauften ihren Besitz, brachten den Erlös und legten ihn den Aposteln zu Füßen. Jedem wurde davon so viel zugeteilt, wie er nötig hatte. Auch Josef, ein Levit, gebürtig aus Zypern, der von den Aposteln Barnabas, das heißt übersetzt: Sohn des Trostes, genannt wurde, verkaufte einen Acker, der ihm gehörte, brachte das Geld und legte es den Aposteln zu Füßen.

Apostelgeschichte 4,32-37 (EÜ)

In verschiedenen Phasen meines Lebens werde ich verschiedene Rollen in meiner Gemeinde einnehmen. Manchmal bin ich wie Barnabas, ich habe den Menschen um mich herum etwas zu geben, sei es Geld, Zeit, Freundschaft oder Ermutigung. Zu anderen Zeiten bin ich in der misslichen (aber unvermeidlichen) Lage, jemanden zu brauchen, der für mich ein Barnabas ist. Wo stehe ich heute?

Halte inne und bete

Hingabegebet

Jesus, ich danke dir für deine Kirche. Ich gestehe, dass ich manchmal kritisch und frustriert gegenüber den Menschen bin, mit denen ich meinen Glauben auslebe. Aber heute erkenne ich an, dass sie ein Geschenk für mich sind. Zeig mir, wie ich diese Woche mindestens für eine Person aus meiner Gemeinde ein Geschenk sein kann.

Segenszusage

Und nun mache ich mich bereit, diese Zeit des Gebets in den kommenden Tag mitzunehmen. Dabei höre ich auf die Zusage des Herrn, der mich liebt, der mir im Römerbrief sagt:

Bleibt also niemandem irgendetwas schuldig außer dem einen: einander zu lieben. Denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt.

Römer 13,8 (NeÜ)

Schlussgebet

Vater, hilf mir, diesen Tag mit ganzem Herzen zu leben und dir in jeder Hinsicht treu zu sein. Jesus, hilf mir, mich an andere zu verschenken  und jedem Menschen freundlich zu begegnen.  Heiliger Geist, hilf mir, die Verlorenen zu lieben, und Christus zu bezeugen in allem, was ich tue und sage. 

Amen.


* Phil Anderson, The Lord of the Ring, (Muddy Pearl, 2020) S. 85.

Dies ist das zweite Versuchsprojekt von Lectio auf Deutsch und da es inhaltlich um deutsche Wurzeln geht, haben wir uns dieses Mal für ausschließlich deutsche Sprecher und Sprecherinnen entschieden. 

Die Texte werden diese Woche gelesen von: Sabine Sramek, Koordinatorin 24-7 Prayer Europa und Deutschland. Die Bibeltexte werden von Sebastian Steinbach, Gründungsmitglied von 24-7 Prayer Deutschland und Schöpfer von LebensLiturgien (https://lebensliturgien.de), gelesen.

Die englischen Originaltexte für diese Woche wurden von Carla Harding zusammengestellt und gesprochen. Carla ist Gründungsmitglied und Teil der internationalen Leitung von 24-7 Prayer.