August 28 | Die Herrnhuter Mission
Heute ist Mittwoch, der 28. August, und diese Woche beschäftigen wir uns damit, wie ein geistliches Feuer unter den Bewohnern des kleinen Orts Herrnhut entfacht wurde und sich immer weiter ausbreitete. Die Geschichte der Herrnhuter zeigt uns, wie Buße und Versöhnung zur Ausgießung des Heiligen Geistes führten und wie ununterbrochenes Gebet zur Inspiration für mutige neue Ansätze für die Mission wurde.
Pause (Ruhe & Innehalten)
Zu Beginn meines Betens lasse ich es ruhig werden in mir. Ich atme langsam und bewusst und sammle meine zerstreuten Gedanken: Herr, du bist hier.
Halte inne und bete
Vorbereitungsgebet
Herr, wenn ich jetzt über dein Wort nachdenke und aus der Geschichte deiner Kirche lerne, dann lehre mich, was es bedeutet, "ohne Unterlass zu beten" (1 Thessalonicher 5,17). Heiliger Geist, lass mich deine ständige Gegenwart erkennen und schärfe meinen Fokus, damit ich meinem Auftrag mit klaren Prioritäten und betendem Herzen folgen kann.
Rejoice and Reflect (Freude & Reflektieren)
Ich entscheide mich heute bewusst, mich an Gottes herrlichem Namen zu freuen, und stimme ein in den uralten Lobpreis des ganzen Gottesvolkes, mit Worten aus dem 8. Psalm:
JAHWE, du unser Herr, wie herrlich ist dein Name überall auf der Welt!
Über den Himmel breitest du deine Hoheit aus,
und aus dem Mund von Kindern und Säuglingen
schaffst du dir Lob,
ein Bollwerk, das deine Gegner beschämt
und alle Feinde zum Schweigen bringt.
Sooft ich den Himmel anschaue, das Werk deiner Hand,
den Mond und die Sterne, die du gemacht hast:
Was ist da der Mensch, dass du an ihn denkst,
der Adamssohn, dass du Acht auf ihn hast?
Du hast ihn nur wenig unter die Engel gestellt
und krönst ihn mit Ehre und Pracht.
Du lässt ihn herrschen über alles,
was durch deine Hände entstand ...Psalm 8,1-6 (NeÜ)
Halte inne und bete
1732 verließ ein niederländisches Schiff den Hafen von Kopenhagen in Richtung "Dänisch-Westindien". An Bord befanden sich auch zwei Männer aus Herrnhut – die ersten beiden Missionare, die von der Brüdergemeine entsandt wurden.
In seinem Buch The Lord of the Ring erzählt Phil Anderson mehr über den 26-jährigen Johann Leonhard Dober und den 36-jährigen David Nitschmann: "Die beiden Männer gehörten zu den ersten Missionaren überhaupt in der Geschichte der protestantischen Kirchen, und sie waren die ersten, die als Laienarbeiter und nicht als theologisch ausgebildete Prediger gingen, die ersten, die von einer Kirchengemeinde und nicht von einer staatlichen Stelle oder Gesellschaft ausgesandt wurden, und die ersten, die unter Sklaven arbeiteten."*
Dober und Nitschmann wollten sich in die Sklaverei verkaufen, um den in Zwangsarbeit Gefangenen in der Karibik das Evangelium bringen zu können. Als ihnen das verwehrt wurde, heuerten sie stattdessen als Lohnarbeiter auf den Plantagen an, damit sie gemeinsam mit den Sklaven arbeiten konnten, die sie erreichen wollten.
Ich kann mir vorstellen, wie diese Männer sich überlegten, was sie da alles zum ersten Mal taten. Das hat noch nie jemand gemacht. Höchste Zeit, dass es jemand tut!
Sie fielen aus dem Rahmen und sprengten Grenzen. Und sie schrieben Kirchengeschichte – ein wenig wie die ersten Jünger Jesu:
Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder, einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
Matthäus 28,16-20 (EÜ)
Ask (Bitten)
Was, wenn Gott mich bitten würde, mich auf eine Weise für das Evangelium einzusetzen, wie es noch niemand zuvor getan hat, und einen Weg zu bahnen, dem andere folgen können?
Gott, ich bitte dich um Kreativität und Mut zu Innovation. Zeig mir jetzt in der Stille, wie wir gemeinsam Neuland betreten können.
Halte inne und bete
Gott, ich bete für die Samen des Evangeliums, die von Herrnhuter Missionaren auf der ganzen Welt gesät wurden – von denen viele auf dem Missionsfeld den Märtyrertod erlitten haben. In Grönland, Südafrika, der Karibik, Sri Lanka, Südamerika, Ostasien und der russischen und arabischen Welt – erwecke diese Samen zum Leben, damit sie neu aufkeimen und Frucht tragen.
Halte inne und bete
Heute haben sich die Nationen in Paris zum Start der Paralympischen Spiele versammelt. Ich bete jetzt für alle Christen dort: Wettkämpferinnen und Wettkämpfer, Begleitpersonen, Zuschauerinnen und Zuschauer, Seelsorgerinnen und Seelsorger.
Herr, füll du sie mit deinem Geist und befähige sie, so wie du Dober und Nitschmann befähigt hast, hinzugehen und "alle Völker zu deinen Jüngern zu machen".
Halte inne und bete
Yield (Hingabe)
Ich lese den Abschnitt noch einmal. Ich öffne dabei meine Ohren, dass ich dein Wort wach höre, und mein Herz, dass ich deinem Willen folge.
Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder, einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
Matthäus 28,16-20 (EÜ)
Als das Schiff von der Kopenhagener Kaimauer ablegte, so heißt es, riefen Dober und Nitschmann ihren Lieben an Land zu: "Möge das Lamm, das geschlachtet ist, den Lohn seiner Leiden empfangen!"***
Sie waren bereit – nein, sie wurden von Gott gedrängt –, bis zum Äußersten zu gehen und zu versuchen, sich in die Sklaverei zu verkaufen, alles Vertraute und alle Menschen, die sie liebten, zu verlassen und in die entlegensten Winkel der Erde zu reisen, angetrieben von ihrer Liebe zu Jesus und der Sehnsucht, dass Jesus seinen Lohn empfangen möge – ein Volk mit Menschen aus jeder Sprache und jedem Stamm und jeder Nation.
Halte inne und bete
Hingabegebet
Jesus, ich gebe dir meine Selbstbezogenheit, meinen Eigennutz und meinen Selbsterhaltungstrieb hin. Lamm, das geschlachtet wurde, ich richte meine Augen und mein Herz auf dich. Ich opfere dir heute mein ganzes Sein, damit du den Lohn deines Leidens empfängst. Hier bin ich, Herr. Sende mich.
Segenszusage
Und nun mache ich mich bereit, diese Zeit des Gebets in den kommenden Tag mitzunehmen. Dabei höre ich auf die Zusage des Herrn, der mich liebt, der mir im Matthäusevangelium sagt:
Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben erben.
Matthäus 19,29 (EÜ)
Schlussgebet
Vater, hilf mir, diesen Tag mit ganzem Herzen zu leben und dir in jeder Hinsicht treu zu sein. Jesus, hilf mir, mich an andere zu verschenken und jedem Menschen freundlich zu begegnen. Heiliger Geist, hilf mir, die Verlorenen zu lieben, und Christus zu bezeugen in allem, was ich tue und sage.
Amen.
* Phil Anderson, The Lord of the Ring, (Muddy Pearl, 2020. Kindle Edition), S. 112.
** Phil Anderson, The Lord of the Ring, S. 114.
*** Johann Leonhard Dober und David Nitschmann, Dreaming Beneath the Spires.
Dies ist das zweite Versuchsprojekt von Lectio auf Deutsch und da es inhaltlich um deutsche Wurzeln geht, haben wir uns dieses Mal für ausschließlich deutsche Sprecher und Sprecherinnen entschieden.
Die Texte werden diese Woche gelesen von: Daniel Oesterle, der auch der Übersetzer des Projektes und vieler anderer Texte von 24-7 Prayer ist. Die Bibeltexte werden von Heike Klassen, Ansprechpartnerin 24-7 Prayer Deutschland im Norden, gelesen.
Die englischen Originaltexte für diese Woche wurden von Jill Weber zusammengestellt und gesprochen. Die gebürtige Kanadierin ist Teil der Leiterschaft der internationalen 24/7-Bewegung und des "Order oft he Mustard Seed" sowie "Director of Spiritual Formation" in der Emmaus Road Church in Guildford, England.